„Am Bewegungsapparat wird am meisten operiert. Doch mindestens die Hälfte aller Eingriffe sei nicht zwingend nötig, sagen nun auch Experten!“
Im Jahr 2018 wurden 230‘000 Operationen (30% sämtlicher Eingriffe) am Bewegungsapparat durchgeführt. Bei Knie und Hüftprothesen liegt die Schweiz im OECD-Vergleich auf dem ersten Rang! Die Mehrheit der Eingriffe sind Wahleingriffe und gemäss Gesundheitsexperten oft nicht unbedingt nötig.
Gemäss neuesten Studien sind ungefähr die Hälfte aller chirurgischen Eingriffe am Bewegungsapparat nicht zwingend nötig. Damit könnten im Gesundheitswesen pro Jahr ungefähr 4 Milliarden gespart werden! Gerade bei degenerativen Leiden können mit konservativen Therapien wie Physiotherapie die gleichen, wenn nicht sogar bessere Resultate erzielt werden, so Professor Hannu Luomajoki von der Zürcher Fachhochschule für angewandte Wissenschaften.
Meniscusoperation über 50 Jahren bringen nichts!
Der Gesundheitsökonom Klaus Eichler hält fest, dass die Anzahl Wahleingriffe mit dem Alter zunehmen und gerade Meniscusoperationen bei über 50 Jährigen zeigen ein klares Resultat. Viele Patienten müssen nach einem solchen Eingriff aufgrund schlechter Resultate trotzdem noch mit einer Prothese versorgt werden. Eine Kniearthroskopie bei Arthrose kostet ca. 3000 Franken. Drei Monate Physiotherapie kostet ca. 700 Franken und bringt gleich viel. In Deutschland sind solche Operationen deshalb aus dem Leistungskatalog gestrichen worden!!!
Fazit
Die meisten leichteren Meniscusverletzungen im jüngeren Alter haben eine sehr hohe Chance ohne Operationen zu verheilen. Es kann aber durchaus bis zu einem Jahr dauern! Im höheren Alter (über 50 Jahre) sind die Resultate von Meniscusoperationen meist bescheiden bis schlecht und nicht selten braucht es im Verlauf trotzdem eine Knieprothese da die Gesamtsituation zu schlecht ist.